BGR Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe

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Pressemitteilung

Hannover, 04.12.2014

BGR und LBEG beteiligen sich am Internationalen Jahr des Bodens 2015: Böden sind die lebende Haut unserer Erde

Der Boden – er steht eigentlich nie direkt im Blickfeld – aber ohne ihn ist Leben auf der Erde kaum möglich. Er liefert Nahrungsmittel, filtert Schadstoffe und sorgt so für sauberes Trinkwasser. Der Boden beherbergt Milliarden von Lebewesen, speichert Energie, trägt unsere Häuser und Straßen. Für ein Jahr steht der Boden jetzt weltweit im Mittelpunkt: Die Vereinten Nationen haben das Jahr 2015 zum Internationalen Jahr des Bodens erklärt. Unter dem Motto „Healthy soils for a healthy life" („Gesunde Böden für ein gesundes Leben") soll der Boden mit Blick auf seine Bedeutung für die Nahrungsmittelsicherheit und das gesamte Ökosystem ins Bewusstsein einer breiten Öffentlichkeit gerückt werden. Auch die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) und das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) beteiligen sich mit eigenen Veranstaltungen und Aktionen am Internationalen Jahr des Bodens.

In Deutschland startet die Kampagne am 5. Dezember – dem alljährlichen Weltbodentag – mit einer Veranstaltung im Bundesumweltministerium in Berlin. Im Rahmen dieses Aktionstages wird auch der „Boden des Jahres" für das Jahr 2015 präsentiert: der Stauwasserboden.

Die BGR und das LBEG möchten mit ihren Beiträgen das Internationale Jahr des Bodens dafür nutzen, um den Boden als lebenswichtige und allgegenwärtige Ressource vorzustellen. Aus geowissenschaftlicher Sicht hat der Boden viele Funktionen: Er steht für das Thema Nahrungsmittelsicherheit, ist Trinkwasserfilter, dient dem Klimaschutz, erfüllt Aufgaben als CO2-Speicher oder ist Energielieferant.

Eine gemeinsame Fachtagung am 12. März 2015 im GEOZENTRUM Hannover wird daher auch den Boden im Spannungsfeld der Energiewende thematisieren. Im Fokus der Veranstaltung für Wissenschaftler und Praktiker stehen Themen wie die Erdverkabelung oder die Nutzung der Erdwärme.

„Der Boden leistet noch viel mehr – und das meist unbemerkt. Vielleicht wird der Boden als lebenswichtige Ressource deshalb so oft vergessen, nicht beachtet, beeinträchtigt oder sogar zerstört", erklärt BGR-Bodenexpertin Dr. Elke Fries.

„Böden sind die „lebende Haut" unserer Erde. Durch Verwitterung im Laufe von Jahrtausenden entstanden, bilden sie eine unentbehrliche Lebensgrundlage und Lebensraum für Pflanzen und Tiere", betont LBEG-Bodenwissenschaftler Dr. Ernst Gehrt.

So bietet das LBEG in einer Wanderausstellungmit dem Thema „Bodenständiges Niedersachsen" aufschlussreiche Einblicke in das Thema Boden. Die Ausstellung besteht aus 13 Bannern und einer begehbaren Karte. Sie ist erstmalig in der Zeit vom 19. Januar bis zum 4. Februar 2015 werktags von 8 Uhr bis 17 Uhr im Niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz zu sehen. Gezeigt werden typische niedersächsische Landschaften mit ihren Bodentypen und Nutzungen. „Die auf Böden erzeugten Produkte kennt jeder, der direkte Bezug zum Boden ist hingegen weniger bekannt", so Bodenwissenschaftlerin Nicole Engel vom LBEG. Eine Begleitbroschüre zur Ausstellung fasst diese Ergebnisse informativ zusammen.

Das Niedersächsische Umweltministerium lädt außerdem mit der neuen Broschüre "Da steh ich drauf" dazu ein, Böden in Niedersachsen zu entdecken. In keinem anderen Bundesland gibt es eine größere Vielfalt davon. Für das Ministerium als oberste Bodenschutzbehörde ist es auch eine Gelegenheit, den Bodenschutz in den Blick der Öffentlichkeit zu rücken. Boden lässt sich nicht vermehren und gerät von verschiedenen Seiten immer stärker unter Druck. Bodenschutz ist wichtig und jeder von uns kann dabei mitwirken. Wie? Auch dazu gibt die neue Broschüre Tipps. Unter http://www.umwelt.niedersachsen.de/boden/Tag-des-Bodens-8167.html erfahren Sie mehr.

Informationen zu weiteren Funktionen des Bodens:

Nahrungsmittellieferant
Fruchtbare Böden sind essentielle Grundlage für die Nahrungsmittelversorgung. Ein Boden ist fruchtbar, wenn er über eine gute Nährstoffversorgung verfügt und gut mit Wasser versorgt wird. Böden bilden die Grundlage für über 90 % der weltweit produzierten Nahrung. Gleichzeitig werden sie immer stärker für den Anbau von „Energiepflanzen" eingesetzt. Ein Konflikt, der die Gesellschaft in Zukunft immer stärker beschäftigen wird.

Trinkwasserfilter
Ein großer Teil des Regenwassers versickert im Boden, wo es von Pflanzen aufgenommen werden kann oder im Untergrund als Grundwasser gespeichert wird. In Niedersachsen werden 86 % des Trinkwassers aus dem Grundwasser gewonnen. Grundwasser ist ein Rohstoff, der sich regenerieren kann, wenn auch nicht unbegrenzt. Wie viel sauberes Grundwasser neu gebildet wird, hängt von einer Reihe von Faktoren ab. Einer davon ist der Boden.

Klimaschutz und CO2-Speicher
Der Boden ist drittgrößter Kohlenstoffspeicher der Erde. Wird in den Boden eingegriffen, z. B. durch Entwässerung, kann organische Substanz abgebaut und der darin gespeicherte Kohlenstoff als CO2 in die Luft abgegeben werden. Die Abgabe von CO2 an die Luft ist dabei ein viel schnellerer Prozess als die vorangegangene Speicherung des Kohlenstoffs im Boden.

Fläche und Nutzungskonkurrenzen
In Deutschland werden bezogen auf den Vierjahreszeitraum 2009–2012 immer noch täglich 74 ha Boden pro Tag in Siedlungs- und Verkehrsfläche umgewandelt. Hierfür werden insbesondere landwirtschaftlich genutzte Flächen, oft auch gerade Flächen mit einem hohen Ertragspotenzial in Anspruch genommen. Die Versiegelung des Bodens durch Häuser und Straßen hat negative Auswirkungen auf den Boden und behindert seine natürlichen Funktionen. Die Böden scheiden dann für die Filterung und Reinigung des Regenwassers aus. Bodenlebewesen werden isoliert oder sterben. Der Austausch zwischen Bodenluft und Atmosphäre wird unterbunden. Der Anteil an versiegelten Böden an der Gesamtfläche Niedersachsens beträgt bereits 14 % – mit steigender Tendenz.

Aufgaben und Expertise von BGR und LBEG
Die Arbeiten der BGR setzen gezielt an der Forderung nach nachhaltiger Bodennutzung und ausreichendem Bodenschutz an. Dort gilt es, das Wissen über die bundesweite Verbreitung und die Eigenschaften der Böden durch Kartenwerke und Informationssysteme zu verbessern. Die BGR entwickelt auf dieser Basis bundesweite bodenkundliche Gefährdungsabschätzungen und berät die Bundesregierung bei Themen wie Auswirkungen von Klimawandel und Verfügbarkeit natürlicher Ressourcen.

BGR-Bodenkunde:
http://www.bgr.bund.de/Boden/

Das LBEG ist Fachbehörde für Bodenschutz und berät in Niedersachsen in allen Fragen des Bodenschutzes – sowohl im vorsorgenden Bodenschutz, wie z. B. bei der Erarbeitung von Anforderungen an den Erhalt der Bodenfunktionen als auch im nachsorgenden Bodenschutz, etwa bei der Beratung zum Umgang mit Altlasten. Mit dem Niedersächsischen Bodeninformations-System (NIBIS®) stellt das LBEG im Internet umfangreiche Geofachdaten und Auswertungen für jedermann unentgeltlich zur Verfügung.

Bodenbewusstsein im LBEG:
http://www.lbeg.niedersachsen.de/boden_grundwasser/bodenschutz/bodenbewusstsein/bodenbewusstsein-582.html

Bodendaten im NIBIS® Kartenserver:
http://nibis.lbeg.de/cardomap3/

Weiterführende Informationen:
Tagungshomepage "Boden & Energiewende":
http://www.lbeg.niedersachsen.de/aktuelles/veranstaltungen/tagung-endergiewende-am-12032015-129428.html

Boden des Jahres:
http://www.boden-des-jahres.de/

Allgemeine Informationen rund um das Thema Boden im Webportal „Bodenwelten":
http://bodenwelten.bvboden.de/

Video - Let's Talk About Soil (IASS Potsdam, deutschsprachige Fassung):
http://globalsoilweek.org/media-publications/videos/lets-talk-about-soil/

Fachliche Ansprechpartnerinnen:
Dr. Elke Fries, Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR)
Tel. 0511-643-2814, E-Mail: Elke.Fries@bgr.de

Nicole Engel,Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG)
Tel. 0511-643-3597, E-Mail: nicole.engel@lbeg.niedersachsen.de


Logos der drei Institutionen im GEOZENTRUM HANNOVER


Pressesprecher: Andreas Beuge, Tel.: 0511 643 2679, mobil: 0170 8569662
E-mail: info@bgr.de Internet: http://www.geozentrum-hannover.de

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