BGR Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe

Navigation ▼

Logo der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR)

Pressemitteilung

Hannover, 13.11.2014

BGR lädt zu Open-Ship-Days auf der neuen SONNE ein:
„Schwarze Raucher“ aus der Tiefsee zum Anfassen

Wer einmal eine echte Manganknolle, einen „Schwarzen Raucher“ oder eine Eisen-Mangan-Kruste aus der Tiefsee berühren möchte, der sollte die Open-Ship-Days vom 17. bis 28. November 2014 nicht verpassen. Während dieses Zeitraums präsentiert sich das neue deutsche Forschungsschiff SONNE der breiten Öffentlichkeit in Wilhelmshaven (17.11.), Bremen (18./19.11.), Hamburg (20.–22.11.), Rostock-Warnemünde (25.11.) und Kiel (27./28.11.).

Mit an Bord der SONNE sind Wissenschaftler der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR), die Besucher über die Marine Rohstoffforschung informieren. Sie erklären im Rahmen ihrer Ausstellung auf dem Schiff, wie seismische Messsysteme funktionieren, was Massivsulfide sind oder wie Methanhydrate in bis zu 4.000 m Wassertiefe entstehen. Die BGR-Experten zeigen verschiedene Exponate wie das neu entwickelte Golden Eye, ein Multifunktionssystem zur Aufspürung von Erzvorkommen im Meer.

Die Meereswissenschaftler der BGR stehen Journalisten am

Montag, den 17. November 2014 von 14 bis 15 Uhr
auf dem Forschungsschiff SONNE
am Bontekai in Wilhelmshaven

für Interviews zur Verfügung.

Die neue SONNE ersetzt das bisherige Forschungsschiff gleichen Namens. Es steht allen meereswissenschaftlichen Disziplinen zur Verfügung und wird vorwiegend im Pazifik und im Indischen Ozean zum Einsatz kommen. Zu den zukünftigen wissenschaftlichen Herausforderungen zählt, neben angewandten Forschungsthemen in Hinblick auf den Klimawandel, den Schutz der Ökosysteme in den Meeren, der Nutzung von Meeresressourcen, auch die Grundlagenforschung.

Mit der Indienststellung der neuen SONNE am 17. November 2014 beginnt technisch gesehen eine ganz neue Ära. Mit 116 m und 21 m Breite übertrifft das neue Forschungsschiff die Dimensionen seiner Vorgängerin deutlich. Der zusätzliche Platz an Deck und in den Labors geht auf die Anforderungen zurück, die unter Beteiligung der BGR in der Planungsphase festgelegt wurden. Die neue SONNE wurde im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) auf der Meyer-Werft in Papenburg (Niedersachsen) gebaut. Der Vertrag mit der „alten“ SONNE ist ausgelaufen.

Zum Programm der Open-Ship-Days:
http://www.bgr.bund.de/DE/Gemeinsames/Nachrichten/Veranstaltungen/2014/GZH-Veranst/2014-11-17_open-ship-tag.html

Videos zur neuen SONNE auf dem GeoChannel:
Erste wissenschaftliche Erprobungsfahrt:
http://www.youtube.com/watch?v=oAfhMATKAfc
Bundeskanzlerin tauft neues Forschungsschiff Sonne:
http://www.youtube.com/watch?v=LikffXgy0N4&list=PLn2cxyDRC0H2MZvcv3f1UjLqR-iH14aZF

Informationen zur Marinen Rohstoffforschung an der BGR:
http://www.bgr.bund.de/DE/Themen/MarineRohstoffforschung/marinerohstoffforschung_node.html

Begriffserklärung:
Manganknollen: Auf dem Schlamm des Meeresbodens zwischen 4.000 und 6.000 m Wassertiefe bilden sich dunkle Knollen, die Manganknollen. Sie haben einen Durchmesser von 1–20 cm. Metallverbindungen, die im Meerwasser und im Porenwasser der Sedimente gelöst sind, lagern sich zwiebelschalenförmig an einem Wachstumskeim wie einem Haifischzahn an. So wächst eine Manganknolle in 1 Mio. Jahre etwa 1–2 cm um diesen Keim herum. Es dauert zwischen 2 und 5 Mio. Jahre, bis eine Knolle etwa 10 cm groß ist. Die Knollen bestehen überwiegend aus Mangan- und Eisenoxiden. Außerdem enthalten sie Kupfer, Nickel und Kobalt sowie Spuren von Molybdän, Lithium und Seltenen Erden.

Schwarze Raucher und Massivsulfide: Massivsulfide entstehen beim Austritt von 250–400 °C heißen mineralreichen Quellen am Meeresgrund. Das Quellwasser trifft mit dem 2 °C kalten Meerwasser zusammen. Bei der Abkühlung werden Mineralien ausgefällt, die die „Rauchfahne“ und den „Schornstein“ des Schwarzen Rauchers bilden.

Eisen-Mangan-Krusten: Eisen-Mangan-Krusten sind harte, metallhaltige Ablagerungen auf den Gesteinen untermeerischer Vulkane, sogenannten Seamounts. Die Krusten wachsen 1–5 mm pro 1 Mio. Jahre, indem sich die im Meerwasser gelösten Metalle auf dem Gestein der Seamounts ablagern. Dabei können die Krusten bis zu 25 cm mächtig werden. Die Krusten bestehen zu etwa gleichen Anteilen aus Eisen und Mangan. Außerdem enthalten sie viel Kobalt, aber auch Tellur, Platin und Seltenerdelemente.

Methanhydrate: Methan (CH4) entsteht im Meeresboden in großen Mengen bei der Zersetzung organischen Materials durch Mikroorganismen. Bei Temperaturen von unter 10 °C und hohen Drücken von mehr als 30 bar bildet sich aus Wasser und Methan ein eisähnlicher Feststoff, das Methanhydrat.

Golden Eye: Beim „Golden Eye“ handelt es sich um ein neues und weltweit einmaliges Multifunktionsmesssystem, das die BGR in Zukunft zur Aufsuchung mariner Massivsulfid-Lagerstätten im deutschen Lizenzgebiet im Indischen Ozean einsetzen wird. Namensgeber des „Golden Eye“ ist der leuchtend-gelbe, aus glasfaserverstärktem Kunststoff gefertigte Geräteträger. Er beherbergt das elektromagnetische Spulensystem, mit dem die Erzvorkommen aufgrund ihrer hohen elektrischen Leitfähigkeit aufgespürt werden können. Die Riesenspule hat einen Durchmesser von 3,5 m und ist mit Licht, Kameras und weiterer Sensorik ausgestattet, um den Meeresboden abzusuchen und die Leitfähigkeit der oberen Gesteinsschichten zu messen. Mit dieser Kombination verschiedener Messsysteme können unter dem Meeresboden verborgene Rohstoffvorkommen mit einer hohen Präzision untersucht werden.


Logos der drei Institutionen im GEOZENTRUM HANNOVER


Pressesprecher: Andreas Beuge, Tel.: 0511 643 2679, Mobil: 0170 8569662
E-Mail: Andreas.Beuge@bgr.de, Internet: http://www.bgr.bund.de

Diese Seite:

Hinweis zum Einsatz von Cookies

Mit dem Klick auf "Erlauben" erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihren Aufenthalt auf der Seite anonymisiert aufzeichnen. Die Auswertungen enthalten keine personenbezogenen Daten und werden ausschließlich zur Analyse, Pflege und Verbesserung unseres Internetauftritts eingesetzt. Weitere Informationen zum Datenschutz erhalten Sie über den folgenden Link: Datenschutz

OK

Zum Anfang der Seite ▲