BGR Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe

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Logo der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR)

Pressemitteilung

Hannover, 04.08.2014

Deutschland hat Lizenzgebiet im Indischen Ozean:
Grünes Licht für Erkundung von marinen Rohstoffen

Wichtiger Meilenstein für die weitere Erkundung von metallischen Rohstoffen in der Tiefsee: Der Lizenzantrag der Bundesrepublik Deutschland zur Exploration polymetallischer Sulfide am Meeresboden des Indischen Ozeans ist von der Internationalen Meeresbodenbehörde im Jamaika bewilligt worden. Jetzt kann die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR), die im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie die Explorationslizenz beantragt hat, das Lizenzgebiet südöstlich von Madagaskar gezielt erkunden. Dazu gehören neben der konkreten Abschätzung des wirtschaftlichen Potenzials auch umfangreiche Untersuchungen zum Schutz und Erhalt der marinen Umwelt. Die nächste Schiffsexpedition hierzu findet im Herbst dieses Jahres statt. Die Lizenz hat eine Laufzeit von 15 Jahren und kann anschließend in eine Abbaulizenz münden.

Zur Vorbereitung des Lizenzantrages fanden seit 2011 bereits drei meeresgeowissenschaftliche Expeditionen der BGR in das Zielgebiet an der „Rodriguez Triple Junction“ im Indischen Ozean statt. Die Wissenschaftler entdeckten dabei vielversprechende Vorkommen von metallreichen Ablagerungen entlang der ozeanischen Spreizungszone. Ziel der Erkundung ist es, mit Hilfe moderner rohstoffgeologischer Explorationstechniken Metallsulfidvorkommen zu identifizieren, die an den Austrittsstellen ehemals aktiver heißer Quellen am Meeresboden („schwarze Raucher“) entstanden sind. Für die Rohstoffgewinnung sind allein diese bereits erloschenen Felder interessant. Dort ist nicht nur die Bildung der Massivsulfide abgeschlossen, es kommen auch keine Lebensformen mehr vor, die sonst an den aktiven heißen Quellen anzutreffen sind. Dies ist eine zentrale Voraussetzung, um auf Grundlage des internationalen Seerechts später Rohstoffförderung betreiben zu können. Aus diesem Grund gehört zur Erkundung auch eine umfangreiche Bestandsaufnahme der Lebewelt im Untersuchungsgebiet, um die Umweltbedingungen zu dokumentieren.

Polymetallische Sulfide (Massivsulfide) enthalten neben hohen Anteilen an Buntmetallen (Blei, Kupfer, Zink) auch Edelmetalle (Gold, Silber) sowie verschiedene Spurenelemente (u. a. Antimon, Wismut, Germanium, Indium, Kobalt, Nickel, Selen, Tellur). Ein Großteil dieser Elemente wird für die Herstellung von Hochtechnologieprodukten wie Computern, Handys, Fernsehgeräten, Photovoltaikanlagen oder Generatoren für Windkraftanlagen benötigt. Die Massivsulfide könnten daher künftig einen Beitrag zur Rohstoffversorgung Deutschlands leisten. Die Rohstoffe befinden sich in Wassertiefen von 2.500 bis 4.000 Meter.

Weitere Informationen:
http://www.bgr.bund.de/DE/Themen/MarineRohstoffforschung/Meeresforschung/Projekte/Marine-mineralische-Rohstoffe/Laufend/Index2011-2013.html?nn=1547804

Fachlicher Ansprechpartner:
Dr. Michael Wiedicke-Hombach, Tel.: 0511 643 2793, E-Mail: Michael.Wiedicke-Hombach@bgr.de


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Pressesprecher: Andreas Beuge, Tel.: 0511 643 2679, Mobil: 0170 8569662
E-Mail: Andreas.Beuge@bgr.de, Internet: http://www.bgr.bund.de

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