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Pressemitteilung

Hannover, 07.07.2014

BGR-Expedition in Kanada: Deutscher Botschafter besucht Geologen in der Arktis

Besuch vom deutschen Botschafter in Kanada, Werner Wnendt, erhielten jetzt die Wissenschaftler der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) bei ihrer Expedition CASE 16 (Circum-Arctic Structural Events) auf der Ellesmere-Insel in der kanadischen Arktis. Der Botschafter wurde in Begleitung mit weiteren Expeditionsteilnehmern mit einer 2-motorigen „Twin Otter“ aus Resolute Bay in das Basislager der BGR-Geologen in der Flagler Bay an der Ostküste der Insel eingeflogen. Vier Tage wird Wnendt die Expeditionsteilnehmer der BGR und ihre Kollegen aus Kanada, Südafrika, den USA und Deutschland begleiten, um sich über die internationale Zusammenarbeit der Geologen im Gelände zu informieren.

Botschafter Wnendt zeigte sich nach seiner Ankunft vom BGR-Projekt sehr beeindruckt: „Die wissenschaftliche Zusammenarbeit ist einer der wichtigsten Bereiche in den deutsch-kanadischen Beziehungen und das Projekt der BGR im hohen Norden Kanadas ist ein besonders gelungenes Beispiel für diese erfolgreiche Kooperation.“

Seit Mitte Juni betreibt das 15köpfige Expeditionsteam  in der kanadischen Arktis geologische Feldforschungen. Noch bis zum 21. Juli 2014 wollen die Wissenschaftler die geologischen Verhältnisse auf der Ellesmere-Insel in einem Umkreis von 150 Kilometern um das Basislager (79°15‘ nördlicher Breite) erforschen. Dabei wird auch ein Helikopter eingesetzt, der die Geologen in das jeweilige Untersuchungsgebiet fliegt. Hauptziel der Expedition ist der Nachweis einer großräumigen, mehr als 1.000 Kilometer langen Bruchzone zwischen Grönland und der Ellesmere-Insel, die mit der Bildung des Arktischen Ozeans in Zusammenhang steht, als der Urkontinent Laurasia in die heutigen Kontinente Eurasien und Nordamerika zerbrach. Dieser Vorgang, der vor etwa 90 Millionen Jahren begann, führte zur Öffnung des Polarmeeres, des Nordatlantiks, zum Aufreißen des Urkontinents Laurasia zwischen Spitzbergen und Grönland sowie letztendlich zur Entstehung des Golfstroms und damit der heutigen klimatischen Situation in Europa.

Die geologischen Untersuchungen der erdgeschichtlichen und plattentektonischen Vorgänge spielen ebenfalls für die Frage nach möglichen Rohstoffen eine Rolle. So können durch die Rekonstruktion der Gestalt und der Lage der Kontinente in der Vergangenheit Aussagen über die Entwicklung der großen Sedimentbecken auf den zirkum-arktischen Kontinentalplatten getroffen werden. In den Sedimentbecken können sich große Erdöl- und Erdgaslagerstätten gebildet haben. Amerikanischen Studien zufolge sind in der Arktis 25% der noch nicht entdeckten weltweiten Erdöl- und Erdgasvorkommen zu vermuten. Allerdings basieren diese Annahmen auf indirekten statistischen Berechnungen – tatsächlich sind weite Bereiche der Arktis noch wenig erforscht und Abschätzungen zu den Mengen an Erdöl und Erdgas sind noch sehr unsicher.

Auch mineralische Rohstoffe sind in der Arktis vorhanden. Angesichts des hohen Bedarfs zum Beispiel an Seltenen Erden wird daher die Arktis in Zukunft eine größere Rolle bei der Suche nach möglichen Lagerstätten spielen. Allerdings gilt auch hier, dass weite Gebiete der Arktis ungenügend erforscht sind, um darüber Aussagen treffen zu können. In dieser Hinsicht können die Forschungsarbeiten der BGR-Geologen und ihrer nationalen und internationalen Kollegen von Universitäten und geologischen Diensten wichtige geologische Basisinformationen sowohl zum Rohstoffpotenzial als auch zu den Umweltbedingungen liefern.

Weitere Informationen:

http://www.bgr.bund.de/DE/Themen/Polarforschung/Arktis/arktis_node.html


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Pressesprecher: Andreas Beuge, Tel.: 0511 643 2679, Mobil: 0170 8569662
E-Mail: Andreas.Beuge@bgr.de, Internet: http://www.bgr.bund.de

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