BGR Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe

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Logo der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR)

Pressemitteilung

Hannover, 14.01.2014

BGR-Expedition im Schwarzen Meer:
Gashydratsuche mit dem Forschungsschiff Maria S. MERIAN

Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) startet am 20. Januar 2014 mit dem Forschungsschiff Maria S. MERIAN von Varna (Bulgarien) aus ins Schwarze Meer. Die Wissenschaftler suchen im Donaudelta vor der Küste Rumäniens nach submarinen Gashydraten.

Gashydrate zählen zu den unkonventionellen Energierohstoffen. Es sind eisähnliche feste Substanzen, die sich unter hohem Druck und niedrigen Temperaturen aus Wasser und Methangas bilden. Gashydrat-Vorkommen finden sich überwiegend im Meeressediment entlang von Kontinenträndern, aber auch im kontinentalen Permafrost und in tiefen Seen. In der näheren Zukunft könnten sie einen nicht unwesentlichen Beitrag zur globalen Energieversorgung leisten.

An Bord des Forschungsschiffes sind 14 Wissenschaftler und Techniker der BGR, vom GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel, dem Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg sowie der Universität Barcelona. Auf der 17-tägigen Reise kommen z. T. neu entwickelte, elektromagnetische Messsysteme zum Einsatz, mit denen sich Gashydrate im Meeressediment abbilden lassen.

„Gashydrate sind elektrisch nicht leitend und verdrängen da, wo sie sich im Meeresboden gebildet haben, das gut leitende Porenwasser“, erklärt BGR-Expeditionsleiterin Dr. Katrin Schwalenberg. „Die elektrische Widerstandsverteilung, die wir aus den elektromagnetischen Daten ableiten können, zeigt Gashydrate, aber auch freies Gas im Meeressediment als deutliche Anomalien.“

Die Messungen finden im Rahmen des Verbundprojektes SUGAR (Submarine Gashydrat-Lagerstätten: Erkundung, Abbau und Transport) statt, das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) sowie von Industriepartnern finanziell unterstützt wird.

Experten vermuten, dass sich Gashydrate in sandigen Sedimentlagen des Donaudeltas gebildet haben. Sollten die Forscher fündig werden, wäre dies ein geeigneter Standort für eine mögliche spätere Testbohrung zur Methanproduktion aus Gashydraten. Im März 2013 gelang es Japan erstmalig, Erdgas aus submarinem Gashydrat zu fördern.

Die BGR setzt dazu ein CSEM-Messsystem (von engl. controlled source electromagnetic) ein, das einen 100 m langen elektrischen Sendedipol mit mehreren Empfangsdipolen verbindet. Die bis zu 1 km lange Messkette wird am Meeresboden ausgelegt und vom Schiff entlang von Profilen gezogen. Die dadurch gewonnenen zweidimensionalen Datensätze werden durch detaillierte 3D-Messungen vom GEOMAR ergänzt. Dazu setzt GEOMAR elektromagnetische Empfänger am Meeresboden stationär ab, während eine mobile CSEM-Quelle elektromagnetische Signale von verschiedenen Positionen sendet.

Die BGR-Expedition knüpft unmittelbar an eine MERIAN-Forschungsfahrt des GEOMAR an. Dabei wurden hochauflösende seismische Daten und Sedimentproben für geochemische Untersuchungen gesammelt. Die gemeinsame Auswertung und Interpretation der CSEM- und Seismik-Daten erlaubt dann eine verbesserte Abschätzung des Gashydratpotenzials.

Weitere Informationen:
http://www.bgr.bund.de/DE/Themen/MarineRohstoffforschung/Meeresforschung/Projekte/KW-Potential-an-Kontinentraendern/Laufend/MSM35_BlackSea_Merian_de.html

http://www.sugar-projekt.de

Fachliche Ansprechpartnerin:
Dr. Katrin Schwalenberg, Tel.: 0511 643 2718, E-Mail: Katrin.Schwalenberg@bgr.de


 

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Pressesprecher: Andreas Beuge, Tel.: 0511 643 2679, Mobil: 0170 8569662
E-Mail: Andreas.Beuge@bgr.de, Internet: http://www.bgr.bund.de

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