BGR Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe

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Pressemitteilung

Hannover, 27.12.2013

Exploration metallischer Rohstoffe: Forschungsarbeiten in über 3000 Meter Wassertiefe

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) hat die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) mit Hauptsitz in Hannover damit beauftragt, bei der Internationalen Meeresbodenbehörde (IMB) eine Lizenz zur Erforschung von polymetallischen Sulfiden im Indischen Ozean zu beantragen. Im Rahmen der Vorbereitung dieser Lizenz ist die Erfassung von umfangreichem Datenmaterial erforderlich. Dafür führte die BGR jetzt zum insgesamt dritten Mal eine Expedition südöstlich von Madagaskar durch.

Die BGR-Wissenschaftler erkundeten im Indischen Ozean mit dem Forschungsschiff SONNE ein 10.000 km2 großes Gebiet bis in eine Wassertiefe von mehr als 3.000 Meter auf polymetallische Sulfide  (Massivsulfide), die an sogenannte Hydrothermalfelder geknüpft sind. Diese Massivsulfide enthalten neben hohen Anteilen an Buntmetallen (Blei, Kupfer, Zink) auch Edelmetalle (Gold, Silber) sowie verschiedene Spurenelemente (unter anderem Antimon, Wismut, Germanium, Indium, Kobalt, Nickel, Selen, Tellur). Ein Großteil dieser Elemente wird für die Herstellung von Hochtechnologieprodukten wie Computern, Handys, Fernsehgeräten oder Windkraftanlagen benötigt. Die polymetallischen Sulfide könnten daher künftig einen wichtigen Beitrag zur Rohstoffversorgung Deutschlands leisten.

Neben Wissenschaftlern der BGR waren auch renommierte Experten der Universität Kiel, des Senckenberg Zentrums für Marine Biodiversitätsforschung Wilhelmshaven und der Laurentian University Sudbury (Kanada) an der Ausfahrt beteiligt.

Die wichtigsten Ergebnisse der am 21.12.2013 beendeten Expedition:

(1)  Die durchgeführte detaillierte bathymetrische und geophysikalische Kartierung des Lizenzgebiets ist eine wesentliche Voraussetzung für mögliche Explorationsarbeiten.

(2)  Die BGR testete erfolgreich neu entwickelte Geräte für (elektro-) magnetische Messungen.

(3)  Die Entstehungsgeschichte dieses Lagerstättentypus an den mittelozeanischen Rücken wurde untersucht.

(4)  Vielversprechende Explorationsziele im typischen Größenbereich von Hydrothermalfeldern konnten durch die Datenverbindung struktureller, vulkanologischer, und (elektro-) magnetischer Informationen sehr gut anvisiert werden.

(5)  Die Arbeiten in der Wassersäule, im Sediment und an den vulkanischen Gesteinen tragen wesentlich zum weiteren Verständnis der Biodiversität im Arbeitsgebiet bei. Sie sind wichtig für Maßnahmen zum Umweltschutz und zur Erhaltung der Natur.

(6)  Durch den Einsatz eines Remotely Operated Vehicles (ROV) vom Geomar in Kiel, konnten an einem der untersuchten Hydrothermalfelder extrem hohe Austrittstemperaturen gemessen werden (Temperaturrekord für den Indischen Ozean von +418⁰C (gemessen in 3300 Meter Tiefe)).

(7)  Das neue Explorationskonzept der BGR erwies sich als äußerst erfolgreich mit der Entdeckung von zwei neuen inaktiven Hydrothermalfeldern, die auf die Namen GAUSS und SCORE getauft wurden.

Hintergrund „Schwarze Raucher“:
„Schwarze Raucher“ sind „hydrothermale Quellen“ am Grund der Tiefsee. Aus diesen „hydrothermalen Quellen“ treten metallreiche Lösungen aus, so dass sich große Metallsulfiderzkörper bilden können. Je höher die Temperatur des austretenden Wassers, umso höher ist die zu erwartende Erzkonzentration.

Weitere Informationen:
http://www.bgr.bund.de/DE/Themen/MarineRohstoffforschung/Meeresforschung/INDEX2013-Tagebuch/aktuelles_node.html

http://www.bgr.bund.de/DE/Themen/MarineRohstoffforschung/Meeresforschung/Projekte/Marine-mineralische-Rohstoffe/Laufend/Index2011-2013.html?nn=1547804

 

Fachlicher Ansprechpartner:

Dr. Christian Reichert, Tel.: 0511 643 3244, E-Mail: Christian.Reichert@bgr.de

 

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Pressesprecher: Andreas Beuge, Tel.: 0511 643 2679, mobil: 0170 8569662
E-mail: info@bgr.de Internet: http://www.geozentrum-hannover.de

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