BGR Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe

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Pressemitteilung

Hannover, 10.12.2013

+418 °C in 3 300 Meter Wassertiefe ermittelt:
BGR misst Temperaturrekord im Indischen Ozean

Experten der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) haben jetzt einen Temperaturrekord für den Indischen Ozean gemessen. Die Geowissenschaftler ermittelten an einem „Schwarzen Raucher“ in rund 3 300 Meter Wassertiefe eine Temperatur von +418 °C. Der näher untersuchte Heißwasserschlot aus massivem Kupfererz gehört zum mittelozeanischen Rücken des Indischen Ozeans.

Bereits im Sommer dieses Jahres hatten BGR-Wissenschaftler einen Temperaturrekord für den Pazifischen Ozean gemessen. Sie ermittelten in metallreichen Fluiden eines „Schwarzen Raucher“ bei Vanuatu in 1 850 Meter Wassertiefe eine Temperatur von +378 °C.

Im Indischen Ozean befinden sich die BGR-Wissenschaftler derzeit auf einer Expedition mit dem Forschungsschiff SONNE. Südöstlich von Madagaskar erkunden sie ein Untersuchungsgebiet auf polymetallische Sulfide. Ein erster Tauchgang mit dem Unterwasserroboter ROV Kiel 6000 des GEOMAR hat an den „Schwarzen Rauchern“ Temperaturen um 400 °C ermittelt. Die Wissenschaftler bewerten das Untersuchungsgebiet im Hinblick auf eine mögliche Exploration polymetallischer Sulfide. Sie führen begleitend eine Bestandsaufnahme der Tierwelt im Untersuchungsgebiet durch und dokumentieren die Umweltbedingungen.

Die jetzige Ausfahrt ist Teil des Forschungsprogramms INDEX und dient zur Vorbereitung einer Explorationslizenz zur Erkundung von polymetallischen Sulfiden im Indik. Diese Lizenz wird die BGR im Namen der Bundesrepublik Deutschland zeitnah bei der Internationalen Meeresbodenbehörde (IMB) beantragen.

An der laufenden Ausfahrt mit dem Forschungsschiff SONNE sind auch Wissenschaftler der Christian-Albrechts-Universität Kiel, der Laurentian University Canada, des Institutes Senckenberg und des GEOMAR Kiel beteiligt.

Hintergrund „Schwarze Raucher“:
„Schwarze Raucher“ sind „hydrothermale Quellen“ am Grund der Tiefsee. Aus diesen „hydrothermalen Quellen“ treten metallreiche Lösungen aus, so dass sich große Metallsulfiderzkörper bilden können. Je höher die Temperatur des austretenden Wassers, umso höher ist die zu erwartende Erzkonzentration.

Hintergrund polymetallische Sulfide:
Polymetallische Sulfide (Massivsulfide) enthalten neben hohen Anteilen an Buntmetallen (Blei, Kupfer, Zink) auch Edelmetalle (Gold, Silber) sowie verschiedene Spurenelemente (u. a. Antimon, Wismut, Germanium, Indium, Kobalt, Nickel, Selen, Tellur). Ein Großteil dieser Elemente wird für die Herstellung von Hochtechnologieprodukten wie Computern, Handys, Fernsehgeräten oder Generatoren für Windkraftanlagen benötigt.

Weitere Informationen:
http://www.bgr.bund.de/DE/Themen/MarineRohstoffforschung/Meeresforschung/INDEX2013-Tagebuch/aktuelles_node.html

Ansprechpartner:
Dr. Christian Reichert, Tel.: 0511 643 3244, E-Mail: Christian.Reichert@bgr.de

 

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Pressesprecher: Andreas Beuge, Tel.: 0511 643 2679, mobil: 0170 8569662
E-mail: info@bgr.de Internet: http://www.geozentrum-hannover.de

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