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Logo der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR)

Pressemitteilung

Hannover, 21.08.2013

Bedeutende Entdeckung im Yukon-Territorium:
BGR-Geologen finden arktische San Andreas-Störung

Geologen der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) kehrten jetzt mit bedeutenden wissenschaftlichen Ergebnissen von ihrer internationalen Expedition „CASE 15“ aus Kanada zurück. In den Gebirgen des Yukon-Territoriums südlich der Eismeerküste stellten die BGR-Forscher fest, dass die großräumige vertikale Bruchzone, die die Erdkruste in diesem Gebiet durchschlägt, mit ähnlichen Strukturen in Nordgrönland und Spitzbergen auf der anderen Seite des Polarmeeres zusammenhängt. „Damit wurde erstmals in der Arktis eine große Seitenverschiebungszone nachgewiesen, die rund 2 500 Kilometer lang ist und in ihren Ausmaßen die San Andreas-Störung in Kalifornien noch übertrifft“, so BGR-Expeditionsleiter Dr. Karsten Piepjohn.

Diese Entdeckung ist ein wesentlicher Beitrag zum besseren Verständnis der Entstehungsgeschichte des arktischen Ozeans. „Die bisher bestehenden Modelle können die Entwicklung nicht vollständig erklären. Wir sind sehr zuversichtlich, dass unsere Ergebnisse entscheidend zur Lösung dieses gigantischen arktischen Puzzles beitragen“, erklärt Piepjohn. Zerstörerische Erdbeben wie im kalifornischen San Francisco sind allerdings nicht zu befürchten, da die große arktische Verwerfungszone bereits vor 50 bis 100 Millionen Jahren aktiv war, als der Superkontinent Laurasia zerbrach. Bei diesem Vorgang wurden Eurasien und Nordamerika voneinander getrennt, wodurch der Arktische Ozean entstand.

Die strukturgeologischen Untersuchungen könnten auch Aufschluss über mögliche Rohstoffvorkommen geben. „Das Wissen über die Entstehung des Polarmeeres bildet eine wichtige Voraussetzung, um mögliche Kohlenwasserstoffpotenziale der arktischen Randgebiete beurteilen zu können“, so BGR-Sedimentologe Dr. Lutz Reinhardt. Während der Expedition nahmen die Wissenschaftler eine Vielzahl von Gesteinsproben, die jetzt in den BGR-Laboren geochemisch analysiert werden.

An der Expedition nahmen insgesamt 20 Wissenschaftler aus Frankreich, Kanada, den USA und aus Deutschland teil. Sieben Wochen lang lebten die Forscher in einem großen Basislager am Blow River und untersuchten die Geologie der Gebirge zwischen dem Mackenzie-Delta und der Grenze zu Alaska mit Hilfe eines Helikopters. Finanziert wurde die rund 1 Million Euro teure Expedition von der BGR und dem Yukon Geological Survey (YGS). „Anspruchsvolle und effektive Polarforschung ist nur in internationaler Kooperation möglich, da die logistischen, finanziellen und wissenschaftlichen Herausforderungen sehr groß sind“, betont der kanadische Expeditionsleiter Maurice Colpron.

Fotos:
http://www.bgr.bund.de/DE/Gemeinsames/Oeffentlichkeitsarbeit/Pressemitteilungen/BGR/bgr-130821-bilder-case.html

Weitere Informationen:
http://www.bgr.bund.de/DE/Themen/Polarforschung/Arktis/arktis_node.html

Ansprechpartner:
Dr. Karsten Piepjohn, Tel.: 0511 643 3236, E-Mail: Karsten.Piepjohn@bgr.de


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Pressesprecher: Andreas Beuge, Tel.: 0511 643 2679, Mobil: 0170 8569662
E-Mail: Andreas.Beuge@bgr.de, Internet: http://www.bgr.bund.de

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